Transparency Index 2019: H&M, Esprit und C&A punkten neben Sportmarken
Der Fashion Transparency Index 2019 untersucht in wie weit die 200 umsatzstärksten Fashion-Marken (von Abercrombie & Fitch bis Zara) und Modehändler (von Aldi bis Zalando) Informationen zu ihrer Lieferketten veröffentlichen.
Führend in puncto Transparenz mit den höchsten tatsächlich erreichten Werten sind Adidas, Reebok, Patagonia, Esprit, H&M und C&A. Sie erreichen alle zwischen 60% und 64% der möglichen Punkte. Am anderen Ende finden sich 15 Marken, die so gut wie gar nichts bekannt geben. Dazu gehören u.a. Mexx, New Yorker, Max Mara und Longchamp.
„Leading fashion brands and retailers are making significant efforts to be more transparent but there is still a long way to go“ (Transparency Index 2019)
Der Index misst, ob und in welchem Ausmass die Marken zu folgenden fünf Kategorien Angaben machen (für Details siehe Ende des Beitrages):
- Richtlinien und Verpflichtungen
- Unternehmensführung
- Rückverfolgbarkeit
- Umgang mit Zulieferern
- Themenschwerpunkte 2019: Gleichberechtigung, Gewerkschaften und existenzsichernde Löhne, Müllvermeidung, Klimawandel
Die Bewertung erfolgt anhand dieser fünf Kategorien. Berücksichtigt werden dabei lediglich Informationen auf den Webseiten der Marken, in Jahresberichten der Marken sowie auf Webseiten Dritter, wenn diese auf der Webseite der jeweiligen Marke verlinkt sind.
Wie bereits in den vergangenen Jahren sind die Marken relativ offen, wenn es darum geht ihre Ziele und Richtlinien bezüglich dieser Themen zu kommunizieren. Geht es hingegen um die tatsächlich realisierten Veränderungen, halten sie sich bedeckter. Es tut sich denoch etwas: Der durchschnittliche Transparency Score der bereits 2018 erfassten 150 Marken nahm um 3.6% zu.
Auch wenn der Index keine Aussagen zur Nachhaltigkeit der einzelnen Marken zulässt, ist das Schaffen von Transparenz doch ein wichtiger Schritt: Aufgrund unzähliger Zwischen- und Unterhändler sind die Lieferketten der Modeindustrie sehr komplex und fragmentiert. Nachhaltigkeit ohne Transparenz ist daher schlicht unmöglich.
Herausgeber des Fashion Transparency Index ist die in Grossbritannien ansässige Stiftung Fashion Revolution, die seit 2013 mit der Kampagne #whomademycloth auf die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie aufmerksam macht.
Der vollständige Report kann hier abgerufen werden.
Richtlinien und Verpflichtungen - Policy & Commitments
- Was für Umwelt- und Sozialrichtlinien (Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, etc.) hat die Marke? Wie setzt die Marke diese Richtlinien um? Wie gewichtet die Marke die unterschiedlichen Aspekte? Was sind die Ziele der Marke zur weiteren Verbesserung?
- Mögliche Punkte je Kategorie (gesamt 200 Punkte): 49 Punkte (19.5%)
- Anteil von Punkten, die von den 200 Marken je Kategorie durchschnittlich erreicht wurden (in %): 48%
Unternehmensführung - Governance
- Liegt die Verantwortung für Umweltschäden und gesellschaftliche Folgen bei einem oder mehreren Geschäftsleitungsmitgliedern? Kann eine entsprechende Ansprechperson einfach kontaktiert werden? Wie verknüpft die Marke Menschenrechte und Umweltschutz mit den Leistungen von Mitarbeitern und Zulieferern?
- Mögliche Punkte je Kategorie (gesamt 200 Punkte): 12 Punkte (4.5%)
- Anteil von Punkten, die von den 200 Marken je Kategorie durchschnittlich erreicht wurden (in %): 27%
Rückverfolgbarkeit - Traceability
- Veröffentlicht die Marke eine Liste ihre Zulieferer von der Verarbeitung bis hin zu den Rohstofflieferanten? Wenn ja, wie viele Details teilen sie?
- Mögliche Punkte je Kategorie (gesamt 200 Punkte): 85 Punkte (34%)
- Anteil von Punkten, die von den 200 Marken je Kategorie durchschnittlich erreicht wurden (in %): 12%
Umgang mit Zulieferern - Know, show & fix
- Wie beurteilt die Marke, ob ihre Zulieferer die Anforderungen erfüllen? Wie geht die Marke mit auftauchenden Problemen bei Zulieferer um? Veröffentlicht die Marke die Ergebnisse der Beurteilung? Wie können Arbeiter Verstösse melden?
- Mögliche Punkte je Kategorie (gesamt 200 Punkte): 70 Punkte (28%)
- Anteil von Punkten, die von den 200 Marken je Kategorie durchschnittlich erreicht wurden (in %): 14%
Themenschwerpunkte 2019 - Spotlight issues
- Wie engagiert sich die Marke für Gleichberechtigung der Geschlechter und der Förderung von Frauen? In welcher Form unterstützt die Marke gewerkschaftliche Organisationen und die Zahlung von existenzsichernden Löhnen? Was tut die Marke zur Bekämpfung und Vermeidung von Abfall, für Recycling, nachhaltige Produktion und Klimaschutz?
- Mögliche Punkte je Kategorie (gesamt 200 Punkte): 34 Punkte (14%)
- Anteil von Punkten, die von den 200 Marken je Kategorie durchschnittlich erreicht wurden (in %): 17%
Richtlinien und Verpflichtungen
Policy & Commitments |
Unternehmensführung
Governance |
Rückverfolgbarkeit
Traceability |
Umgang mit Zulieferern
Know, show & fix |
Themenschwerpunkte 2019
Spotlight issues |
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Was für Umwelt- und Sozialrichtlinien (Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, etc.) hat die Marke?
Wie setzt die Marke diese Richtlinien um? Wie gewichtet die Marke die unterschiedlichen Aspekte? Was sind die Ziele der Marke zur weiteren Verbesserung? |
Liegt die Verantwortung für Umweltschäden und gesellschaftliche Folgen bei einem oder mehreren Geschäftsleitungsmitgliedern?
Kann eine entsprechende Ansprechperson einfach kontaktiert werden? Wie verknüpft die Marke Menschenrechte und Umweltschutz mit den Leistungen von Mitarbeitern und Zulieferern? |
Veröffentlicht die Marke eine Liste ihre Zulieferer von der Verarbeitung bis hin zu den Rohstofflieferanten?
Wenn ja, wie viele Details teilen sie? |
Wie beurteilt die Marke, ob ihre Zulieferer die Anforderungen erfüllen?
Wie geht die Marke mit auftauchenden Problemen bei Zulieferer um? Veröffentlicht die Marke die Ergebnisse der Beurteilung? Wie können Arbeiter Verstösse melden? |
Wie engagiert sich die Marke für Gleichberechtigung der Geschlechter und der Förderung von Frauen?
In welcher Form unterstützt die Marke gewerkschaftliche Organisationen und die Zahlung von existenzsichernden Löhnen? Was tut die Marke zur Bekämpfung und Vermeidung von Abfall, für Recycling, nachhaltige Produktion und Klimaschutz? |
Mögliche Punkte je Kategorie (gesamt 200 Punkte) | ||||
49 Punkte
(19.5%) |
12 Punkte
(4.5%) |
85 Punkte
(34%) |
70 Punkte
(28%) |
34 Punkte
(14%) |
Anteil von Punkten, die von den 200 Marken je Kategorie durchschnittlich erreicht wurden (in %) | ||||
48% | 27% | 12% | 14% | 17% |
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