Fashion Revolution Week 2020 – Mache mit!

Frau hält Plakat mit der Aufschrift "Who made my clothes?"

Diesen Montag, am 20. April 2020, startet die Fashion Revolution Week 2020. Deren Ziel ist es, auf die sozialen Missstände in der Modeindustrie aufmerksam zu machen, denn Fast Fashion funktioniert nur mit Ausbeutung. Zentrales Wiedererkennungsmerkmal der Aktion ist der Hashtag #WhoMadeMyClothes

Corona-Krise trifft auch Textilarbeiter*innen

Die Grundprobleme des kranken Systems der Textilindustrie zeigen sich gerade in Krisenzeiten, wie wir sie gerade erleben, besonders deutlich: Finanzielle Absicherung für Arbeiter*innen wie Kurzarbeitsentschädigungen und Arbeitslosengeld gibt es in vielen der textilproduzierenden Ländern wie Bangladesch, Indien oder China gar nicht oder nur in geringem Umfang. Bleiben die Aufträge aus, sitzen die Arbeiter*innen schnell auf der Strasse. Große Marken wie Primark und C&A verschlimmern diesen Effekt sogar noch, indem sie  Lieferungen stornieren, die bereits gefertigt, aber noch nicht gezahlt sind. Auf den Kosten bleiben die Produktionsbetriebe sitzen.

Fashion Revolution Week

Die Fashion Revolution Week findet jeweils rund um den Jahrestag des Fabrikeinsturzes von Rana Plaza, Bangladesch, statt. Dort stürzte am 24. April 2013 das neunstöckige Gebäude ein, dass fünf Textilfabriken beherbergte. 1138 Menschen starben und über 2000 weitere wurden verletzt. Hinweise von Mitarbeitenden im Vorfeld zu Rissen im Gebäude waren ignoriert worden.

Organisator der Fashion Revolution Week ist die NGO Fashion Revolution mit Hauptsitz in Großbritannien und lokalen Vertretungen in vielen Ländern.

Die Hungerlöhne der Arbeiter*innen der Textilindustrie reichen zu normalen Zeiten schon nicht um den Grundbedarf zu decken. Geld für Krisenzeiten zurückzulegen ist für sie schlicht unmöglich. Aufgrund der fehlenden staatlichen sozialen Sicherung stehen viele Arbeiter*innen jetzt vor dem Nichts.

Und selbst da, wo noch gearbeitet wird, verschlimmert die Corona-Pandemie die Situation weiter: Denn wo selbst grundlegender Arbeitsschutz ein Fremdwort ist, sind Arbeiter*innen auch schutzlos der Ansteckungsgefahr von COVID-19 ausgesetzt.    

Was du jetzt sofort auch im Lockdown unternehmen kannst

Darum ist es gerade jetzt so wichtig aktiv zu werden: Auch wenn viele der Veranstaltungen der Fashion Revolution Week 2020 nicht wie geplant stattfinden können, kannst du folgendes tun, um im Rahmen der Fashion Revolution Week ein Zeichen gegen die Missstände der Textilindustrie zu setzen:

  • Poste ein Foto von dir mit dem Slogan “Who made my clothes?” (hier gibt es eine Vorlage zum Download) auf den sozialen Netzwerken deiner Wahl und versehe es mit dem Hashtag #WhoMadeMyClothes
  • Schreibe deiner Lieblingsmarke eine Email mit der Vorlage von https://www.fashionrevolution.org und fordere sie auf zu handeln
  • Sprich mit Freunden und Familie über das Thema und schaue dir mit deinem Haushalt beim nächsten Fernsehabend gemeinsam die Dokumentation “The True Cost – Der Preis der Mode” an (welche Anbieter den Film als Stream anbieten, findest du hier)

Für das ganze Jahr gilt: Kaufe bewusst ein und achte auf Labels, die faire und umweltfreundliche Produktion garantieren, eine Übersicht findest du im Beitrag “Die fünf wichtigsten Labels” auf dem Deviri-Blog.

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